Prof. Dr. Hans-Jürgen Wendel, Ehemaliger Rektor der Universität Rostock und Initiator der Anti-Gender-Kampagne
HR/Rostock. Dem Beispiel Hamburgs folgend, wurde nun auch in Mecklenburg-Vorpommern eine Volksinitiative gestartet (hier klicken zum Download). Sie soll die Landesregierung auffordern, die Gender-Sprache in den Schulen und der Landesverwaltung zu unterbinden. Anträge der AfD und der CDU, die die verbindliche Anwendung der Regeln des Rates für Deutsche Rechtschreibung für Schulen und die Landesverwaltung in MV festschreiben wollten, scheiterten im Landtag an der Mehrheit der rot-roten Abgeordneten.
Hohe Hürden: 15.000 Unterschriften notwendig
Nun sind 15.000 Unterschriften notwendig, damit sich der Landtag gemäß Landesverfassung erneut mit dem Thema Gendersprache befassen muss. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Unterschriften für unsere Volksinitiative schnell zusammenbekommen“, meint jedoch Hans-Jürgen Wendel, ehemaliger Rektor der Universität Rostock, der als Kopf dieser Bürgerinitiative auftritt. Nach einem Monat sind bereits mehr als 2000 Unterschriften eingesammelt worden und viele Listen befinden sich noch im Umlauf. Bei den Menschen laufen wir damit offene Türen ein, denn diese wollen sich von einer kleinen, aber lautstarken Minderheit einfach nicht mehr vorschreiben lassen, wie sie zu reden und zu schreiben haben.
Prof. Wendel ist zwar AfD-Mitglied, aber dennoch ist es ihm wichtig, dass diese Volksinitiative nicht parteipolitisch eingeordnet wird. „Überall in Deutschland gründen sich derzeit Bündnisse gegen diese Sprachverhunzung, wir haben dies nun auch für Mecklenburg-Vorpommern getan“ so der Professor, der schon während seiner aktiven Uni-Zeit als erklärter Gegner den Gender-Sprache bei seinen Studenten galt.
„Gender ist die Ersatzreligion einer kleinen Zahl von ideologisch verblendeten, selbsternannten Weltverbesserern, die sich zur Aufgabe gemacht hat, unsere Sprache bis zur Unkenntlichkeit zu entstellen, dies aber, ohne jede Legitimation dafür zu haben. Denn die Mehrheit der Bürger in MV und auch anderswo in Deutschland lehnt dies kategorisch ab, und genau das werden wir mit unserer Unterschriftenaktion gegen die Gender-Sprache in Verwaltung und Schulen deutlich mache“, heißt es auf der Webseite der Bürgerinitiative. „Dann muss der Landtag entscheiden, ob er dieses deutliche Votum der Bürger ernst nimmt oder einfach wieder vom Tisch wischt.“
Rot-Rot lehnt jetzt schon ab
Die rote-rote Regierungsmehrheit hat nach Nordkurier Recherche aber bereits angekündigt, diese Bürgerinitiative nicht zu beachten. „Die immer wiederkehrenden AfD-Aktivitäten gegen eine geschlechtssensible Sprache bauen auf einer klassischen Fake-News aus. Es gibt nämlich weder in Schulen noch für den amtlichen Gebrauch oder sonst wo Vorschriften und erst recht keine Verpflichtung zum Verwenden des sogenannten Gendersternchens“, heißt es von der SPD Landtagsabgeordneten Nadine Julitz.
Doch Wendel will das nicht gelten lassen: „Es gibt die amtlichen Regeln des Rates für Deutsche Rechtschreibung nach denen sich insbesondere Behörden zu richten haben. Da kann nicht jeder schreiben wie er will.“ Behörden aber auch Schulen dürfen demnach gar nicht mit Gendersternchen und Co. kommunizieren, auch nicht freiwillig. „Weil dies eben den aktuellen Empfehlungen des Rates für Deutsche Rechtschreibung ganz klar widerspricht“, meint der ehemalige Uni-Rektor, der die Landesregierung jetzt in der Pflicht sieht, hier klare Handlungsvorgaben zu machen.
Weitere Informationen zu den Initiatoren dieser Volksinitiative und deren Intention finden sich unter www.gendern-stoppen.de