Till Backhaus (SPD), Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Schwerin (dpa/mv)
Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) gehen die aktuellen Ziele beim Moorschutz in Deutschland nicht weit genug. Eine am Mittwoch von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) unterzeichnete Bund-Länder-Zielvereinbarung sieht vor, die Emissionen aus den Mooren bundesweit bis 2030 um fünf Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalente zu senken, wie Backhaus erklärte.
Ausgehend von einer bundesweiten Emission von rund 53 Millionen Tonnen entspreche dies einer Senkung um knapp zehn Prozent. «Hier hätte ich mir durchaus auch ehrgeizigere Ziele vorstellen können», so Backhaus. Immerhin wolle Deutschland die Klimaneutralität bis spätestens 2050 erreichen. Generell betonte er aber: «Es ist sehr wichtig, dass wir hier zu einem abgestimmten Vorgehen zwischen dem Bund und den Ländern kommen.» Backhaus hatte sich eigenen Angaben zufolge der Zielvereinbarung schon zuvor angeschlossen.
Mecklenburg-Vorpommern bemüht sich seit Jahren um die Wiedervernässung von Mooren, da sie im trockengelegten Zustand Kohlendioxid emittieren. Allein von 2009 bis 2016 wurden dem Minister zufolge auf 2500 Hektar Fläche Maßnahmen eingeleitet, die innerhalb von 50 Jahren rund 330 000 Tonnen CO2-Äquivalente einsparen sollen.
Die Bund-Länder-Vereinbarung sieht unter anderem vor, keine neuen Anträge zum Abbau von Torf mehr zu genehmigen, da dieser große Mengen Kohlenstoff bindet. Für Maßnahmen zur Wiedervernässung von Moorböden, für Modellvorhaben und für Maßnahmen zur Reduktion des Torfeinsatzes stelle die Bundesregierung bis 2025 rund 330 Millionen Euro bereit. Bundesländer und Kommunen sollen gemeinsam mit Landwirten entscheiden, wie die Renaturierung vor Ort organisiert wird.