Ein Schild weist auf eine Baustelle hin. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)
Stralsund (dpa) – Der Gasnetzbetreiber Gascade darf trotz Kritik auch im Januar und Februar auf dem ersten Abschnitt der Anbindungsleitung für das Rügener LNG-Terminal arbeiten. Das Bergamt Stralsund hat nach eigenen Angaben vom Montag einen entsprechenden Änderungsantrag genehmigt. Die sich abzeichnende Genehmigung war kritisiert worden, weil die Arbeiten im und vor dem Greifswalder Bodden stattfinden sollen. Dieser gilt als «Kinderstube» des Herings, der ohnehin stark bedroht ist.
Grundlage der Entscheidung sind laut Bergamt die Zustimmung des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern sowie eine unter anderem mit dem Thünen-Institut vereinbarte Überwachungsmethode. Diese soll nachweisen, dass die Heringe noch nicht mit dem Laichen begonnen haben. Sofern das doch der Fall ist, müssen die Arbeiten demnach ruhen.
Christopher Zimmermann, Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei, sprach von einem Kompromiss. Am besten würde das Risiko für den Hering eigentlich reduziert, wenn die Arbeiten in dem fraglichen Zeitraum gar nicht stattfänden.
Es geht laut Bergamt um das Wiederherstellen des Oberbodens am Meeresgrund in zwei Bereichen von insgesamt 3,3 Kilometer Länge sowie der Steinbedeckung in einem Bereich von etwa 3,5 Kilometer Länge. Der Jahrhundertsturm an der Ostsee im Oktober hatte zu Verzögerungen bei den Bauarbeiten geführt, weshalb Gascade die Verlängerung beantragt hatte.