Foto: Stefan Sauer/dpa
Rostock/Greifswald (dpa/mv)
Seit knapp drei Wochen darf in den Clubs in Mecklenburg-Vorpommern wieder getanzt werden. Die ersten Angebote werden offenbar recht gut angenommen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat. Die Partys im Rostocker «Bunker» seien überraschend gut besucht, sagte Geschäftsführer Mark Jenderny. Normalerweise sei im Sommer eher wenig los, dieses Jahr seien die Kapazitäten aber gut ausgelastet. Das könne daran liegen, dass andere Clubs noch geschlossen sind und einige Festivals abgesagt wurden. «Und einige haben nach der langen Schließung offenbar Nachholbedarf», vermutet Jenderny.
Bei den Einlasskontrollen habe das Personal festgestellt, dass die meisten Gäste schon vollständig geimpft seien. Die Stimmung sei oft ausgelassen, Masken würden im «Bunker» selten getragen. Laut Corona-Verordnung wird das Tragen von Gesichtsmasken dringend empfohlen, ist aber nicht vorgeschrieben. Besucher müssen negativ getestet, genesen oder geimpft sein.
In der Greifswalder «Rosa» sieht es etwas anders als im Rostocker «Bunker» aus. Zwar seien die ersten Veranstaltungen gut besucht gewesen, sagte Club-Chef Murat Demirkaya. Mittlerweile habe der Ansturm aber etwas nachgelassen. Das Team sei bei der Öffnung des Clubs allerdings vorsichtig, um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten. Die Partystimmung sei trotzdem groß, berichtete Demirkaya: «Bei der ersten Veranstaltung habe ich morgens um drei die Sitzgelegenheiten fotografiert – weil die leer waren! Die Leute kommen rein und fangen sofort an zu tanzen, das war vor Corona nicht so.»
Einige andere Clubs in Mecklenburg-Vorpommern haben dagegen noch nicht wieder für Tanzveranstaltungen geöffnet. Zum Beispiel ist auf den Internetseiten der Rostocker Clubs «Jaz», «Zwischenbau» und im Peter-Weiss-Haus keine Tanzveranstaltung in den kommenden Wochen verzeichnet.
Der Branchenverband Kulturwerk MV hält die Öffnung der Clubs für einen wichtigen Schritt zurück in Richtung Normalität, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Jedoch könnten nicht alle Clubs und Livespielstätten in dem Umfang öffnen, wie sie es sich wünschten. Einige Einrichtungen seien mitten im Umbau vom möglichen Neustart überrascht worden, und Personalstrukturen seien über die Monate weggebrochen. Zudem bedeute die maximal erlaubte Gästekapazität von 50 Prozent verringerte Einnahmen, denen erhöhte Personalkosten und ein zusätzlicher organisatorischer Aufwand gegenüberstünden: bei den Kontrollen am Einlass und zur Durchsetzung von Hygienemaßnahmen.