Warum haben Bäume Narben? Naturpark stellt Harzer-Beruf vor

Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Bossow (dpa/mv)

Der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide lässt einen fast ausgestorbenen Beruf – den Harzer – wieder aufleben. Wie eine Sprecherin des Naturparks am Montag sagte, wird das früher verbreitete Handwerk des «Facharbeiters für Kieferrohbalsamgewinnung» vom 7. Juli an auf Führungen in Bossow (Landkreis Rostock) vorgestellt. Harzer gewannen bis 1990 in der Region das rohe Harz aus Kiefern, indem sie den Bäumen künstlich vorsichtig Wunden zufügten, aus denen Flüssigkeit aus Harzkanälen in Becher abfloss, ohne dass der Baum dauerhaft Schaden nahm. Diese Wunden an den Kiefern sind noch heute in vielen Nadelbäumen im Naturpark zu sehen.

Aus dem Rohharz, einem Grundstoff der chemischen Industrie in der DDR, wurde früher unter anderem Terpentinöl gewonnen. Der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide umfasst rund 350 Quadratkilometer Fläche, von denen 56 Prozent mit Wald bedeckt sind. Dazu gehören auch etwa 60 Seen und Flüsse. Der älteste Naturpark im Nordosten erstreckt sich östlich und westlich der Autobahn 19 Berlin-Rostock über Teile der Landkreise Rostock, Ludwigslust-Parchim und Mecklenburgische Seenplatte.

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