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Schwerin (dpa/mv)
Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) hat Verständnis für die aktuellen Proteste der Bauern geäußert, zugleich aber deren Verantwortung für eine intakte Umwelt betont. «Die Landwirte verdienen kein Geld mit ihren Produkten. Wir brauchen endlich auskömmliche Rohstoffpreise», sagte Backhaus am Freitag am Rande einer Mahnwache vor dem Landtag in Schwerin. Der Preiskampf der Discounter werde auf dem Rücken der Bauern ausgetragen. Deutschland habe die günstigsten Lebensmittelpreise europaweit. «Darüber sollten wir als Verbraucher nachdenken und dem Handel mit einem veränderten Kaufverhalten klare Signale geben. Viele machen es schon», sagte Backhaus.
Der Minister forderte die Landwirte auf, ihren Beitrag zum Wasserschutz zu leisten. «Der Widerstand gegen die neue Düngeverordnung ist unbegründet. Nährstoffe und auch Pflanzenschutzmittel haben im Grundwasser nichts zu suchen», betonte Backhaus. 87 Prozent der Bauern hielten sich an die Vorgaben. Statt sich über die Verordnung zu streiten, solle alles dafür getan werden, dass auch die restlichen 13 Prozent ihrer Pflicht nachkommen und die Umwelt schützen.
Vertreter der Bauernverbände übergaben eine Petition an den Landtag. Darin werden die Abgeordneten aufgefordert, der Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern «Zukunft und Rückhalt zu geben». Kritik gibt es vor allem an der Düngelandesverordnung, am bundesweit geplanten Aktionsprogramm zum Insektenschutz mit eingeschränktem Einsatz von Insektiziden sowie an der Preisgestaltung im Lebensmittelhandel.