Corona-Beschlüsse: Unverständnis beim MV-Dehoga-Präsidenten

Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Schwerin (dpa/mv)

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband MV hat mit Unverständnis auf die enormen Einschränkungen für Gastronomie-Betriebe reagiert. «Wir haben uns bis zuletzt gegen eine Schließung gewehrt. Das ist der schlimmste einzutretende Fall», sagte der Dehoga-Landespräsident Lars Schwarz der Deutschen Presse-Agentur. Gastgewerbe und Gastronomie hätten in den vergangenen Monaten gezeigt, dass dort Hygienekonzepte umgesetzt würden, von denen kein erhöhtes Infektionsgeschehen ausgehe. «Die Entscheidungen treffen uns in voller Härte, wie bereits im Frühjahr.» Es fehle nun an Zeit, etwa volle Lagerbestände zu verkaufen.

Am Mittwochnachmittag berieten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder in einer Videokonferenz über weitere massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Demnach soll es vom kommenden Montag an bis zum Monatsende einen neuen, bundesweiten, Lockdown für einige Bereiche geben.

Hotels dürfen laut Beschlusspapier von kommendem Montag an zwar prinzipiell weiterhin öffnen für Übernachtungsgäste aus Deutschland, jedoch nicht für touristische Übernachtungen. Somit sind demnach nur Inlandsgäste erlaubt, wenn diese aus beruflichen Gründen übernachten müssen. Zudem dürfen Gastronomiebetriebe nur noch Essen außer Haus verkaufen oder es ausliefern. Daher mache es für die meisten Betriebe keinen Sinn, überhaupt zu öffnen, sagte Schwarz. Wenn keine Touristen nach MV kommen dürfen, fehle laut Schwarz in zahlreichen Gegenden ein großer Teil der Kunden.

Die angekündigten Hilfen des Bundes gehen Schwarz nicht weit genug, er forderte eine Aufstockung durch die Landesregierung. Firmen, die besonders von den neuen Corona-Regeln betroffen sind, bekommen große Teile ihres Umsatzausfalls vom Bund erstattet. Konkret sollen Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern und Solo-Selbstständige 75 Prozent des Umsatzausfalls ersetzt bekommen, Vergleichsmaßstab ist der Umsatz aus dem Vorjahres-November.

Die Corona-Zahlen stiegen in den vergangenen Tagen und Wochen indes auch im Nordosten deutlich an. Am Mittwoch erreichte der Landkreis Vorpommern-Greifswald als erster Kreis die kritische Marke von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte, liegt der genaue Wert bei 52,8. Die sogenannte Corona-Ampel ist damit auf Rot gesprungen.

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