Schwerin (dpa/mv)
Im öffentlichen Nahverkehr in Mecklenburg-Vorpommern sind in der Corona-Krise weiterhin deutlich weniger Fahrgäste unterwegs als vor Pandemiebeginn. In den Bussen und Straßenbahnen des Schweriner Nahverkehrs zum Beispiel waren es von Januar bis September rund neun Millionen Fahrgäste, etwa 21,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie es auf Anfrage hieß. Auch in Rostock und Neubrandenburg gab es deutliche Rückgänge, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
Zu Jahresbeginn blieben die Zahlen im Schweriner Nahverkehr noch nahezu unverändert, im Frühjahr brachen sie dann in Folge der Corona-Krise ein. Am höchsten war der Rückgang demnach während des Corona-Shutdowns im April, wo im Vergleich zum Vorjahresmonat nur noch ein Drittel der Fahrgäste unterwegs war. Danach erholten sich die Werte. Doch selbst im September wurden nach Angaben des Schweriner Nahverkehrs noch etwa 20 Prozent weniger Fahrgäste registriert. Durch die Corona-Krise fehlten demnach bis Ende September Einnahmen in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro.
In den Straßenbahnen und Bussen in Rostock wurden ebenfalls deutliche Rückgänge verzeichnet, wie die Rostocker Straßenbahn AG mitteilte. Den größten Einbruch bei den Zahlen gab es auch dort im April: Es waren rund 1,3 Millionen Fahrgäste unterwegs und damit etwa 60 Prozent weniger als im April 2019. In den Folgemonaten stiegen die Fahrgastzahlen kontinuierlich an, auf zuletzt etwa 3,1 Millionen im September. Das waren knapp elf Prozent weniger als im September 2019. Das Unternehmen rechnet in Folge der Corona-Pandemie mit einem Umsatzrückgang von mehr als fünf Millionen Euro.
Im Stadtbusverkehr in Neubrandenburg gab es ebenfalls deutliche Rückgänge. Im September lag die Fahrgastzahl bei rund drei Vierteln des Wertes aus dem Vorjahresmonat, wie die Stadtwerke mitteilten. Etwa 10 600 Fahrgäste waren es diesmal durchschnittlich am Tag. Von März bis August sei rund 40 Prozent weniger mit Fahrkarten eingenommen worden als geplant.
Der Anbieter Nahbus hatte ebenfalls weniger Fahrgäste. Im August waren es den Angaben zufolge etwa 14 230 an einem Tag; 2000 weniger als im August des vergangenen Jahres. Seit Beginn der Pandemie habe es bei den Fahrgeldeinnahmen einen Rückgang von etwa 600 000 Euro gegeben, hieß es weiter.