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Schwerin (dpa/mv)
Jeder fünfte Schüler in Mecklenburg-Vorpommern braucht bis zum Schulabschluss länger als vorgesehen. Von den 4966 Jugendlichen, die im Jahr 2020 die Mittlere Reife ablegten, benötigten 1033 mehr als die dafür vorgesehen zehn Schuljahre, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken im Landtag hervorgeht. Von den 5214 Abiturienten waren demnach 993 länger als zwölf Schuljahre bis zum Abschluss unterwegs.
Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag, Simone Oldenburg, forderte daraufhin eine Verlängerung der Berufsschulpflicht in Mecklenburg-Vorpommern. Am Ende der Schullaufbahn seien Jugendliche, die aus welchen Gründen auch immer eine Extra-Runde drehen müssten, oft bereits 18 Jahre alt. «Nach geltender Rechtslage unterliegen sie damit nicht mehr der Berufsschulpflicht und bleiben womöglich ohne berufliche Zukunft.» Eine fehlende Berufsausbildung sei aber ein denkbar schlechter Start ins Arbeitsleben. Aus diesem Grund fordere ihre Fraktion, die Berufsschulpflicht auf das 21. Lebensjahr anzuheben. Damit würde Oldenburgs Auffassung nach sichergestellt, dass nach dem Schulabschluss auch wirklich jeder Jugendliche entweder ein Studium aufnimmt oder eine Berufsschule besucht.