Ein Traktor zieht Pflug und Egge über ein abgeerntetes Feld. Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Linstow (dpa/mv) – Die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern haben eine Entlastung bei den Kosten und weniger bürokratische Hürden gefordert. Ohne solche Maßnahmen drohten ein weiteres Abwandern von Betrieben und der Verlust von Arbeitsplätzen, sagte der Präsident des Bauernverbandes MV, Detlef Kurreck, am Donnerstag beim Bauerntag in Linstow (Landkreis Rostock). Die Land- und Ernährungswirtschaft in MV ist nach Angaben des Agrarministeriums mit rund 50.000 Beschäftigten einer der wichtigsten Arbeitgeber im Nordosten.
Von Vorschlägen aus der Bundespolitik sei die Branche enttäuscht, hieß es auf dem Bauerntag. Grundsätzlich seien Landwirte bereit, Grundwasser zu schützen und Felder nachhaltig zu bewirtschaften. Man müsse aber angesichts des sogenannten EU-Green-Deals aus Brüssel darauf achten, dass die Wirtschaftlichkeit nicht zu kurz komme.
Von den geplanten Obergrenzen für die Förderung profitierten die meisten Tierhalter nicht. Derzeit sollen laut Kurreck nur Betriebe mit maximal 2000 Schweine-Mastplätzen Nutzen davon haben. Das wären im Nordosten nur wenige kleine Betriebe.
Die «Green-Deal»-Strategie der EU zielt auf eine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln und Mineraldüngern, fordert mehr Ökolandbau, Maßnahmen zur Verbesserung der Biodiversität und eine erhebliche Minderung der Treibhausgase in der Landwirtschaft.
MV gehört nach einem drastischen Nutztierrückgang in den 1990er Jahren zu den Flächenländern mit der geringsten Viehdichte in Deutschland. Die Branche muss sich derzeit mit hohen Kraftstoff-, Dünge-, Futter- und Energiekosten auseinandersetzen. Zudem werden aus Sicht der Landwirte Investitionen in neue, moderne Ställe durch immer neue Vorschriften erschwert.