Menschen nehmen in in Lubmin an einer Demonstration für die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 und gegen die Russland-Sanktionen teil. Stefan Sauer/dpa
Wismar/Neubrandenburg/Rostock (dpa/mv) – In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Demonstranten bei Protesten gegen die Energiepolitik des Bundes und die Folgen für die Verbraucher stark gestiegen. Wie Polizeisprecher am Dienstag sagten, kamen am Montagabend insgesamt rund 5800 Menschen zu Kundgebungen und Aufzügen in etwa 18 Orten, davon allein 12 im Ostteil. Vor einer Woche war nur knapp die Hälfte der Teilnehmer gezählt worden.
Die Teilnehmer kritisierten unter anderem die Russland-Sanktionen und die Gasumlage, die zu starken Kostensteigerungen für Firmen und Verbraucher bei Gas, Strom und Lebensmitteln führten. Die größten Protestaktionen gab es in Wismar mit 850 Teilnehmern, Parchim mit 750, Neubrandenburg mit mehr als 600 sowie mit mehr als 400 Teilnehmern in Rostock, Neustrelitz und Ludwigslust.
Mehrere Demonstranten forderten die Öffnung der Gaspipeline Nordstream II, als Ersatz für die nach russischen Angaben derzeit technisch nicht nutzbare Nordstream I-Leitung in der Ostsee. Außerdem waren bei mehreren Protestaktionen Flaggen mit Friedenstauben zu sehen. Anders als vor einem Jahr, als sich die Proteste vor allem gegen die Corona-Politik richteten, gab es keine besonderen Vorfälle, bei denen die Polizei einschreiten musste.
Für diesen Donnerstag wurde zur Teilnahme an einer Protestaktion in Neubrandenburg aufgerufen, die von einem Unternehmerbündnis organisiert wird.