Sack kritisiert unzureichende Impfterminplanung aus Schwerin

 Foto: Jens Büttner/dpa/Archivbild

Greifswald (dpa/mv)

Der Landrat im Kreis Vorpommern-Greifswald, Michael Sack (CDU), hat die zentrale Terminvergabe zum Impfen über ein Call-Center im Nordosten kritisiert. «Wir haben große Probleme mit dem Terminmanagement, unsere Impfzentren werden zu gering gebucht», sagte Sack am Freitag vor Journalisten in Greifswald.

So habe man am Mittwoch nur 35 Prozent der Kapazität in Greifswald und Pasewalk nutzen können. Pro Tag könnten dort bis zu 1000 Menschen geimpft werden, an jenem Tag waren es 283. Hauptproblem sei, dass der zugeteilte Impfstoff bis zum Freitag immer verbraucht sein müsse. Die Terminvergabe leistet das Call-Center im Auftrag der Schweriner Landesregierung. «Wenn wir das allein machen könnten, wüssten wir schon, wie wir das machen», sagte Sack, der auch CDU-Landesvorsitzender ist.

In Vorpommern-Greifswald liegt die Wochen-Inzidenz mit 195 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner am höchsten im Nordosten. Der Landrat kündigte die Einrichtung von sechs bis sieben weiteren «dezentralen Impfpunkten» in Städten der Region an der deutsch-polnischen Grenze an. Dort sollen mobile Impfteams in Kürze Menschen impfen. So könne man in gleicher Zeit mehr Einwohner erreichen und die große Fläche besser abdecken.

Sack rechnet nicht mit einer schnellen Änderung der Corona-Lage: «Momentan ist nicht absehbar, dass wir in den Bereich von 50 kommen», erklärte er mit Bezug auf die Wochen-Inzidenz. Ostern sehe er die Region noch in keiner anderen Situation.

Im Kreis hat derzeit die Region Strasburg, die vor einem Monat noch rechnerisch eine Inzidenz von mehr als 1000 hatte – nun die niedrigste Zahl an Neuinfektionen. Dort waren nach Infektionen in einem Pflegeheim 14 Patienten mit Vorerkrankungen gestorben. Der Wert in Strasburg liegt nun bei 43. Durch neue Ausbrüche in Pflegeheimen liegen die Kommunen und Ämter Ueckermünde (817), Penkun (261), Stettiner Haff (270) und Peenetal-Loitz (235) über dem Kreis-Durchschnitt. Allein in Ueckermünde wurden 84 Bewohner und Pfleger eines Heimes positiv getestet.

Die Kontaktnachverfolgung sei trotz der hohen derzeit noch möglich, sagte Sack. Insgesamt seien etwa 120 Leute damit beschäftigt, davon 40 von der Bundeswehr.

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