Bis zum 09.07.2020 um 17.30 Uhr arbeiten Erwerbstätige in Deutschland bundesweit für den Staat. Von einem Euro bleiben im Durchschnittsfall nur 47,9 Cent übrig. Berechnet wird das Datum alljährlich vom FDP-nahen Bund der Steuerzahler und dem zugehörigen Deutschen Steuerzahlerinstitut (DSi), das auf Basis repräsentativer Haushaltsumfragen des Statistischen Bundesamts kalkuliert.
Corona wirkt sich auf das Datum aus
Der Steuerzahlerbund verkündete gegenüber der Presse: „Dass die Belastung um 1,6 Prozentpunkte gesunken ist und der Steuerzahlergedenktag sechs Tage früher liegt als 2019, hat mit den Folgen der Corona-Krise zu tun: Die niedrigere Belastungsquote beruht auf der zurückgegangenen Beschäftigung, auf weniger Einkommen und schwachem Konsum. Zwei positive Reform-Maßnahmen, die Deutschlands Belastungsquote ebenfalls senken, haben wir als Bund der Steuerzahler erkämpft: Zum einen hat die Politik den Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung reduziert, zum anderen hat sie die Inflation im Einkommensteuertarif berücksichtigt und somit die kalte Progression gedämpft. Darüber hinaus sinken die Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr – auch dies ist ein Sondereffekt, der zu einer niedrigeren Quote beiträgt. Dessen ungeachtet, bleibt die Einkommensbelastungsquote im internationalen Vergleich sehr hoch: In 34 von 36 OECD-Staaten werden Arbeitnehmer weniger zur Kasse gebeten als bei uns.“
FDP steht traditionell auf seiten der Steuerzahler
Der FDP-Bundestagabgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern, Hagen Reinhold, teilte den Tweet der FDP-Bundestagsfraktion zum Gedenktag.
AfD kritisiert zu hohe Last
Der gelernte Steuerfachangestellte und AfD-Abgeordnete im Schweriner Landtag Sandro Hersel verkündete per Pressemitteilung: „Die Abgaben in Deutschland sind unverhältnismäßig hoch. Dabei fordern Parteien wie die Linke und die Grünen immer höhere und neue Abgaben und Steuern. Doch die Schmerzgrenze ist schon lange überschritten. Leidtragende sind wie immer die Fleißigen in unserer Gesellschaft, die immer weiter geschröpft werden und deren hart erarbeitetes Einkommen im Gießkannenprinzip umverteilt wird.“
Gleichzeitig demonstrierte wie jedes Jahr der Kreisverband der AfD Schwerin mit einem Banner vor dem Finanzministerium in Schwerin. Trotz heftigen Regens fanden sich zwei Dutzend Personen zu einer Mahnwache zusammen.