Was treibt MVler zur Berliner Corona-Demo?

Am Samstag, den 29.08.2020 fand die zweite große Anti-Corona-Demo in Berlin statt. Anmelder der Großdemo war das Bündnis „Querdenken 711“. Laut Innensenator Andreas Geisel (SPD) nahmen etwa 30.000 Personen an der zentralen Kundgebungsstätte an der Siegessäule teil. Schätzungen der Behörden geben ca. 38.000 Menschen bei allen Protesten an. Bei Veranstaltern gibt es auch aufgrund von Luftbildern Zweifel an dieser Darstellung. Auf einer Facebook-Seite wurden Bilder des Geschehens festgehalten:

Busse aus ganz MV starteten

Zahlreiche Fahrgemeinschaften aus Mecklenburg-Vorpommern machten sich auf den Weg nach Berlin. Insgesamt sollen nach Information der HANSE RUNDSCHAU sechs große Busse mit voller Personenzahl aus den größeren Städten losgefahren sein. Die Personen hatten alle unterschiedliche Motivation. Die Reisegruppen sind gut vernetzt und kommunizieren alle miteinander.

Menschen wollen überwiegend ihr Grundrechte zurück

Für viele Mitreisende aus MV sind die Anti-Corona-Maßnahmen völlig überzogen. „Gerade in Mecklenburg-Vorpommern gibt es keine Pandemie. Wir haben hier kaum Infektionen. Das hätten wir nutzen müssen“, sagt ein älterer Herr, der einen Computerladen besitzt.
Andere wiederum stehen vor der Insolvenz. Ein Ehepaar beschreibt, wie die Maßnahmen die Gaststätte in den finanziellen Ruin getrieben haben.
Ein Arzt sieht keinerlei Notwendigkeit für Ausgangssperren und Hysterie: „Das ist alles eine Panikmache ohne Sinn und Verstand. Die Kranken muss man isolieren. Die Alten muss man schützen. Mehr hätte man nicht gebraucht. Schweden hat gezeigt wie es geht.“

Die Inhalte der Veranstaltung oder die Herkunft der Veranstalter scheinen nicht sonderlich zu interessieren. Für viele Reisende geht es eher darum, ein Zeichen zu setzen. Man will deutlich machen, dass jede weitere Maßnahme genau überlegt werden muss.

Auch in MV hat das Bündnis „Querdenken“ hat einen Ableger
Sogenannte Reichsbürger stürmten vor das Reichstagsgebäude

Für besonderes mediales Interesse sorgte zwischenzeitlich ein kurzes Vorpreschen auf einer separaten „Reichsbürger-Demo“. Mit vielen Flaggen des Kaiserreiches stellte sich ein Pulk von Hunderten Menschen direkt vor den Eingang.

Die Reisegruppe zeigte sich fassungslos. Einer der Organisatoren schüttelte den Kopf: „Die sind ja wie bestellt. Das erinnert mich an die DDR-Zeiten. Das Regime hat seine Provokateure losgelassen, um gewünschte Bilder zu erzeugen.“ Eine ältere Dame spricht aus was alle denken: „Das sind doch V-Leute! Warum wurde da denn nicht abgesperrt? Das kann doch nicht normal sein. Die machen unseren friedlichen Protest kaputt.“

Buntes Völkchen um die Siegessäule

Die ansonsten friedliche Meinungsbekundung begann schon am Morgen und dauerte bis in die späten Abendstunden. Offiziell wurde die Demo von der Polizei aufgelöst. Kritiker werfen der Polizei vor, das dichte Gedränge erst verursacht zu haben.

Der Oriiginal-Tweet-Verlauf der Berliner Polizei
Weitere Bilder
Vor der Siegessäule harrten viele Menschen aus. Die Abstände wurden meistens eingehalten.
Demonstranten vor dem Brandenburger Tor
DDR-Vergleiche gen Angela Merkel
Demonstranten kamen sogar mit Lastkraftwagen
Viele Menschen sehen ihre Grundrechte eingeschränkt

Allgemein, Deutschland, M-V, Politik, Reise
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