Ein junges Mädchen hält sich die Hände vor ihr Gesicht. Foto: Nicolas Armer/dpa/Illustration (Foto: dpa)
Schwerin (dpa) – Die Zahl der Behandlungen von psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen bei Jugendlichen ist in Mecklenburg-Vorpommern zurückgegangen. Nach einer Analyse des Kinder- und Jugendreports der DAK-Krankenkasse sank die Zahl der 15- bis 17-jährigen Mädchen, die sich wegen einer neu diagnostizierten psychischen Erkrankung behandeln ließen, 2022 um acht Prozent im Vergleich zum vorherigen Jahr. Bei den gleichaltrigen Jungen waren es vier Prozent weniger.
Die Ergebnisse seien aber nur auf den ersten Blick ein gutes Signal, sagte Sabine Hansen, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern. «Leichte Rückgänge bedeuten nicht, dass jetzt alles wieder in Ordnung ist.» Vor allem schwere Erkrankungen, wie Depressionen, Ängste und Essstörungen, seien bei jugendlichen Mädchen immer noch höher als vor der Pandemie.
«Wir müssen weiter wachsam sein. Und wir dürfen an der psychischen Gesundheit unserer Kinder nicht sparen. Wir brauchen wirksame Präventionsinitiativen in Schulen, Vereinen und der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Denn es geht um die Zukunft unserer Kinder», betonte Hansen.
Neu diagnostizierte Depressionen sind der Analyse zufolge bei jugendlichen Mädchen in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2022 gegenüber dem Jahr 2019 um 23 Prozent gestiegen. Insgesamt erhielten 800 von ihnen 2022 die Neudiagnose Depressionen, das waren 200 mehr als 2019. Im Vergleich der beiden Jahre 2022 und 2021 sank die absolute Zahl dagegen von 1000 (2021) auf 800 (2022).
Für die aktuelle Analyse für Mecklenburg-Vorpommern wurden Abrechnungsdaten von rund 24 300 Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren untersucht, die bei der DAK-Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern versichert sind. Ausgewertet wurden anonymisierte Versichertendaten aus den Jahren 2017 bis 2022.