Mega-Windpark vor dem Darß sorgt für Unruhe

Andreas Kuhn (CDU) ist sauer. Der Bürgermeister der Gemeinde Zingst musste unlängst aus der Zeitung erfahren, dass vor seiner beschaulichen Gemeinde ein Megawindpark mit 103 mehr als 170 Meter großen Anlagen entstehen soll. „Gerade so kurz nach der Kommunalwahl stößt das doch auf”, sagte der CDU-Bürgermeister laut der Nachrichtenagentur dpa.
Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt in Stralsund hatte den Bau Anfang der Woche genehmigt, ohne einen laufenden Einspruch der Gemeinde Zingst vor dem Verwaltungsgericht Greifswald abzuwarten. Auch an anderer Stelle hakt es noch. So ist bisher noch keine Genehmigung für den Anschluss des Windparks an das Stromnetz erteilt worden.

Der Unmut über das Vorgehen der Behörden hat nun auch die Politik erreicht. Der für Zingst gewählte AfD-Bundestagsabgeordnete Leif-Erik Holm übte scharfe Kritik an dem Projekt. „Pünktlich nach den Wahlen kommt der Hammer. Genauso steigert man die Politikverdrossenheit im Land!“ Der Fall zeigt das ganze Elend der mangelhaften Bürgerbeteiligung in Mecklenburg-Vorpommern. Für ihn sei klar, ohne eine verbindliche Bürgerbefragung dürfe es keinen Megawindpark vor der Küste geben.
„Es ist lange bekannt, dass sowohl der Bau wie auch der Betrieb solcher Anlagen erheblich ins Ökosystem eingreifen. Hier wird sich an der Natur und unserer Landschaft vergriffen, um die Profitgier dieser Subventionsindustrie zu befriedigen. Das macht die AfD nicht mit“, betonte der AfD-Landesvorsitzende.

Auch im Internet machen die Bürger ihrem Ärger Luft. Eine Online-Petition gegen den Bau hat bereits mehr als 5.000 Mitzeichner. In dem Aufruf warnen die Initiatoren unter anderem vor der Zerstörung des „Urlaubsparadies“ hin und warnen vor Gefahren für den ohnehin umfangreichen Schiffsverkehr. „Der Windpark belegt am Nordstrand den gesamten Horizont. Weiter heißt es: „Einen Sonnenuntergang ohne blinkende Windräder wird es nicht mehr geben. Menschen kommen zu uns ans Meer um die Weite und unberührte Natur zu erleben! Echte Erholung am Meer braucht den natürlichen Horizont.“

Die rot-schwarze Schweriner Landesregierung hatte dagegen in der Vergangenheit immer wieder für den Bau geworben. Energieminister Christian Pegels (SPD) Hauptargument: Der Ausbau der Windkraft an Land habe „immer stärker zu Akzeptanzproblemen im Kleinen“ geführt. Hier geht es zur Petition (hier klicken).

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