Auf einer Sondersitzung des Landtages Mecklenburg-Vorpommern wurde der neue Innenminister vereidigt. Nach dem Rücktritt des Innenministers Lorenz Caffier (CDU) war der Ministerposten vakant. Als neuer Innenminister wurde Torsten Renz ernannt. Der neue stellvertretende Ministerpräsident ist nun Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU).

Keine Blumen bei der Vereidigung

Renz schwor bei seiner Vereidigung seine Kraft dem Wohle des Volkes zu widmen mit der Gottesformel. Laut Landtagspräsidentin durften keine Blumen übergeben werden aufgrund der Corona-Pandemie. Sie reichte ihm aber sofort danach die Hand. Oppositionsführer Nikolaus Kramer übergab dem neuen Innenminister ein Buch. Auf Nachfrage der HANSE RUNDSCHAU antwortete die Fraktion, dass es sich um ein Buch des Autors Bassam Tibi mit dem Titel Islamische Zuwanderung und ihre Folgen: Der neue Antisemitismus, Sicherheit und die „neuen Deutschen“ handele.

Wer ist Renz?

Wer ist Torsten Renz? Diese Frage haben sich in den letzten Tagen vermutlich einige Mecklenburger und Vorpommern gestellt. Der 56-jährige gelernte Berufsschullehrer wohnt in Güstrow. Erst im Februar war Renz zum Fraktionsvorsitzenden der CDU-Fraktion gewählt worden, nachdem sich Vincent Kokert aus der Politik zurückgezogen hatte. Als Innenpolitiker ist der Güstrower bisher nicht wirklich in Erscheinung getreten. Und auch als bekannter Politiker, der oft in der Öffentlichkeit steht, kann er kaum bezeichnet werden.

Renz könnte auch Innenausbauminister werden

Wer in den sozialen Netzwerken erfahren will, wer Torsten Renz ist, stößt auf seine Instagram-Seite. Dort lässt der CDU-Politiker seine Follower und die interessierte Öffentlichkeit seit zwei Jahren an seinem Leben teilhaben. Dabei offenbaren sich auch einige Kuriositäten. Fotos von Sitzungen, Veranstaltungen und mit Parteikollegen sind auf den Social Media-Profilen eines jeden Politikers Standard. Dazwischen fällt es durchaus auf, wenn Renz von der Einweihung einer Kita zuerst Fotos von den Toilettenräumen postet. Doch Renz‘ Vorliebe für Inneneinrichtung hört nicht bei Toiletten auf: auf seinem Profil finden sich mehrere Fotos von Schränken und Möbeln, deren Aufbau er oft in mehreren Beiträgen dokumentiert. Für den Umzug in sein neues Büro dürfte er damit genug Erfahrung gesammelt haben – ob er auch die notwendigen Kompetenzen für das Amt des Innenministers besitzt, wird sich zeigen. Das Innenministerium MV betreibt jedenfalls auch eine Instagram-Seite. Bislang ohne Möbelfotos.