Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses zu MV Werften

Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Schwerin (dpa/mv)

Landtagspolitiker sehen die Fertigstellung des riesigen Global-2-Kreuzfahrtschiffes als wichtigste Kurzfrist-Maßnahme zur Beschäftigungssicherung auf den MV Werften. Der SPD-Wirtschaftspolitiker Jochen Schulte sagte nach einer Sondersitzung des Landtags-Wirtschaftsausschusses am Freitag, allein der Weiterbau und die Fertigstellung der Global-2 seien geeignet, zeitnah Arbeit an allen drei Standorten auch im Jahr 2022 zu sichern.

«Hier sind sowohl Genting Hong Kong und die Geschäftsführung der MV Werften auf der einen Seite als auch der Bund und seines Bürgschaftsmandatars Euler-Hermes auf der anderen Seite gefordert, die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Weiterarbeiten an den drei Standorten zu schaffen.» Die MV Werften hatten den Abbau von gut einem Drittel der rund 3000 Arbeitsplätze in den Schiffbaubetrieben in Stralsund, Rostock und Wismar angekündigt.

Die Anpassung der Belegschaftsstärke an die vorhandene Arbeit sei eine Voraussetzung dafür, dass der Bund auch die restlichen Mittel freigibt, hatte es zuvor geheißen. Verhandlungen über einen sozialverträglichen Stellenabbau und die Einrichtung einer Transfergesellschaft sollen geführt werden.

Schulte sagte weiter, dass Überlegungen etwa für einen Plattformbau oder sonstige Schiffsaufträge erst mittelfristig geeignet seien, Arbeit an den Standorten zu sichern oder neu zu schaffen. Der wirtschaftspolitische Sprecher der oppositionellen Linken, Henning Foerster, forderte die Landesregierung auf, eine Marktpotenzialanalyse für die maritime Wirtschaft in MV vorzulegen und daraus eine Strategie für das Land abzuleiten. Kurzfristig müsse die Bundesregierung die Werften unter den Rettungsschirm nehmen, um so Tausende Jobs zu sichern.

Die AfD forderte rasche Entscheidungen gerade zum Standort Stralsund mit rund 600 Mitarbeitern für den Fall, dass Genting diesen aufgeben wolle. In einer Mitteilung nach der Sondersitzung stellte die Fraktion die Frage, ob Landes- und Bundesregierung die Entscheidung möglicherweise über den Wahltermin hinausschieben wollten.

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