Trickbetrug: Barther verliert 30.000 Euro

Aus einer Polizeimeldung: Ein 82-jähriger Deutscher aus dem Bereich Barth hat 30.000 Euro durch einen Trickbetrug verloren. Gestern erhielt der Senior einen Anruf. Die Frau nannte den Vornamen der Schwiegertochter – der so auch stimmte. Auch die Stimme hat laut des Geschädigten authentisch geklungen. Sie brauche dringend mehrere zehntausend Euro für den Kauf einer Eigentumswohnung. Letztlich überzeugte die vermeintliche Schwiegertochter den Mann. Er hat 30.000 Euro besorgt – sein gesamtes Erspartes.

Natürlich hat die angebliche Schwiegertochter kurze Zeit später angerufen und erklärt, dass sie nicht selbst kommen könne, aber eine gute Bekannte schicke, um das Geld abzuholen. Das ist das übliche Vorgehen der Betrüger. Die Anruferin hatte in diesem Fall sogar behauptet, dass sie als Pfand den Ausweis der Bekannten behalten habe.

Das Betrugsopfer beschreibt die Abholerin als ca. 1,60 Meter groß, mit Rock und Bluse bekleidet, „südosteuropäisch“ aussehende, hochdeutsch sprechend. Kurz nach Geldübergabe bekam der 82-Jährige Zweifel, rief seine echte Schwiegertochter an, entdeckte den Betrug und erstattete Anzeige.

In den vergangenen Wochen hat es in Mecklenburg-Vorpommern – derzeit vor allem in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen – mehrere Dutzend Trickversuche am Telefon gegeben.

Die Betrüger werden dabei immer einfallsreicher: Neben den „Enkeltrickversuchen“ häufen sich derzeit wieder Anrufe von angeblichen Polizisten, die das Geld von Bürgern vor Einbrechern schützen wollen und dieses deswegen auch für eine gewisse Zeit an sich nehmen wollen. Außerdem gibt es auch immer wieder Gewinnspielverbrechen, bei denen vor Auszahlung eines Gewinns noch Geld für Notarkosten oder sonstige Gebühren gezahlt werden sollen.

Aus diesem Anlass raten wir dringend, folgende Hinweise zu verinnerlichen bzw. auch über die Maschen der Betrüger und die Hinweise der Polizei mit älteren Angehörigen immer wieder zu sprechen.

– Im Zweifel: Überprüfungsanrufe bei den Verwandten, die sich am Telefon mit Geldforderungen melden. Wer solche Anrufe bekommt, sollte entweder direkt auflegen oder bei Unsicherheit den Anrufer auf später vertrösten und dann unter der bekannten Nummer beim tatsächlichen Verwandten nachfragen, ob dieser wirklich Geld brauche.

– Je nach Ausgangssituation des Betruges werden angebliche Bekannte oder Polizisten geschickt, die das Geld im Auftrag entgegennehmen sollen.

– Spätestens dann, wenn der angebliche Angehörige nicht selbst zum Abholen des Geldes vorbeikommen kann, MUSS man hellhörig werden. – Die Polizei sollte immer informiert werden. Egal, auch wenn der Angerufene einfach nur aufgelegt hat.

– Und schämen Sie sich nicht, die Polizei einzuschalten, obwohl sie bereits jemanden zugesagt haben, Geld zu überreichen.

– Übergeben Sie nie Geld an Fremde. Auch nicht, wenn diese im angeblichen Auftrag eines vermeintlichen Familienangehörigen handeln.

– Wer sich durch Trickbetrüger eingeschüchtert fühlt: Nicht aus Angst Geld überreichen, sondern vorher die Polizei unter der Notrufnummer 110 verständigen!

Allgemein, Kriminalität, M-V
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