Wirtschaftskrise: MV-Soforthilfen im Stau

SCHWERIN. Das Landesförderinstitut hat alle Hände voll zu tun. Bundes- und Landesregierung versprachen „Soforthilfen“ in Form von Zuschüssen für die Bürger im Zuge der Corona-Krise. Nach einer heutigen Meldung der Deutschen Presseagentur wurden bisher aber nur 7.381 Anträge von ca. 34.000 Anträgen bearbeitet.

Minister Glawe versprach schnelle Hilfen

Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) versprach indes schnelle Hilfen. Die ersten Antragsformulare trudelten schon vor zwei Wochen im Landesförderinstitut ein. Trotz Kraftakt der Mitarbeiter und Schichten am Samstag wurden bisher knapp 20% der Anträge in ca. 14 Tagen abgearbeitet. Weitere Anträge werden sicherlich noch folgen. “ Über 10.000 Anträge sind bereits im Landesförderinstitut eingegangen“ heißt es in einer Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums vom 26.03.2020. Das heißt Viele warten seit dem schon auf ihr Geld.

Nicht nur Glawe, sondern auch die CDU-Fraktion trommelte vor geraumer Zeit für vermeintliche Soforthilfen. Der Politiker Torsten Renz (CDU) besuchte sogar das Landesförderinstitut.

Der CDU-Fraktionschef steht vor dem Schild des LFI
AfD-Mann Lerche fordert mehr Personal

Der Wirtschaftspolitiker der AfD-Fraktion, Dirk Lerche kommentierte das Geschehen in einer Pressemitteilung: „Soforthilfe heißt Soforthilfe, weil sie sofort benötigt wird. Viele Betriebe haben eben keine Tausende von Euro als Rücklage zur Überbrückung der Bearbeitungszeit. Es dauert noch mindestens sechs Wochen, bis alle Anträge bearbeitet sind.“

Lerche fordert, dass das Personal durch Mitarbeiter der Ministerien erhöht werden soll. Darüber hinaus verlangt er transparentere Termine für die Auszahlungen und keine zeitlichen Versprechungen, die nicht eingehalten werden können.

Unzufriedenheit im Landesförderinstitut?

Telefonisch der HANSE RUNDSCHAU mitgeteilten Gerüchten von Unternehmern zufolge und aus Kreisen des Landesförderinstituts heißt es, dass sich große Unzufriedenheit breit mache. Im Institut selbst gäbe es deutlich zu wenig Personal zur Bearbeitung der Soforthilfen. Etwa 1000 Stück schaffe man am Tag. Schuld daran seien auch viele Antragsteller, die kein Anrecht hätten. Viele Antragsbearbeiter seien wütend auf die Regierung und die Koalition, die den Leuten verspreche bald Geld zu sehen. Dadurch gäbe es dann auch viele Nachfragen und Beschwerden von wiederum unzufriedenen Unternehmern, was den Prozess noch weiter in die Länge ziehen würde.

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