Überraschende Wendung: Lila Bäcker vorerst durch Steuergeld gerettet

Eine überraschende Wendung hat sich im Fall Lila Bäcker aufgetan, nachdem es zuvor hieß, das hoch verschuldete Unternehmen müsse zahlreiche Stellen abbauen und Filialen schließen. Für die knapp 2.200 Mitarbeiter und 270 Filialen bedeutet dies erstmal Aufatmen. Die Gläubiger der Großbäckerei Lila Bäcker haben dem Insolvenzplan zugestimmt. Laut Plan sollen dem maroden Unternehmen auch Schulden erlassen werden.

Finanzminister Meyer will staatliche Absicherung durch Bürgschaft

Insolvenzverwalter Torsten Martini schätzt, dass das Insolvenzverfahren Ende August beendet werden kann. Es muss dafür noch eine Prüfung über die Haftungsfragen der Vergangenheit erfolgen. Der Finanzminister Reinhard Meyer (SPD) erklärte sich deshalb zu einer Landesbürgschaft bereit:

„Das positive Votum der Gläubigerversammlung ist erfreulich. […] Gleichzeitig ist diese Entscheidung notwendige Grundlage für die beabsichtigte Landesbürgschaft.“

Die Risikoprüfung laufe bereits, eine zügige Entscheidung des Bürgschaftsausschusses soll nun Klarheit bringen. Fakt ist, sollten die Geschäfte weiterhin schlecht laufen, dürfte die Bürgschaft des Landes, und damit Steuergeld, verloren sein.

Die Gewerkschaft ist beruhigt

Laut NDR bemängelt die Gewerkschaft Nahrung, Genuss und Gaststätten (NGG) , dass Bürgschaften nur an Unternehmen vergeben werden sollten, die auch Tariflöhne für die Arbeitnehmer hätten. Der Lila Bäcker zahle aber keine Tariflöhne. NGG-Geschäftsführer Jörg Dahms zeigte sich dennoch erfreut über die Rettung des Großunternehmens.

AfD fordert bessere Geschäftsbedingungen für alle Unternehmen

Per Pressemitteilung informierte auch Nikolaus Kramer, der AfD-Fraktionsvorsitzende, die Medien:

„Ich freue mich sehr, dass es für die Mitarbeiter von Lila Bäcker positive Zukunftsaussichten gibt. Ich hoffe, dass mit dem jetzigen Insolvenzplan das Unternehmen in ruhigeres Fahrwasser kommt, sich sanieren kann und wieder Arbeitsplätze schafft.“

Allerdings sei die Landesregierung in der Pflicht dafür Sorge zu tragen, dass die Wirtschaft bessere Geschäftsbedingungen vorfinden kann, so Kramer.

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